Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Weiler,

das Weihnachtsfest steht vor der Tür und es wird anders, als es sich die meisten von uns vorgestellt haben. Mit Sicherheit hat es niemand so erwartet, die lange und harte Zeit, die uns bis zur Jahresmitte viele persönliche Freiheiten nahm, soziale Kontakte unterbunden hat, Stress in vielen Familien machte und gerade in der Jugend Frust aufkommen ließ. Der Egoismus und der zunehmende Populismus gehen einher mit einer tiefen Gesellschaftsspaltung, die selbst unsere freiheitlich demokratische Grundordnung in Frage stellt.  Der Fernsehmoderator Franz Alt hat treffend festgestellt „Mit dem Frieden ist es wie mit Freiheit: So wie Freiheit immer auch die Freiheit des anderen ist, so ist Frieden immer auch der Frieden des anderen“.

Und daneben darf man auch nicht die persönliche Angst vieler Menschen vor dem Virus ausblenden, besonders in den Risikogruppen und bei vielen älteren Menschen. Auch unsere kleine Welt in Weiler ist ins Wanken geraten. Es ist eine sehr schwierige Zeit für uns alle. Wir müssen uns gerade jetzt auf das besinnen, was wirklich wichtig ist – Gesundheit und gegenseitige Fürsorge für unsere Nächsten und die Schwachen in der Gesellschaft sowie Respekt und Achtung des Anderen. Wir erleben viel Solidarität und menschliche Nähe trotz des einzuhaltenden Mindestabstands.  Lasst uns dieses Miteinander, diese Menschlichkeit und diese Wärme beibehalten.

Dabei haben wir auch die Menschen nicht vergessen, die unter besonderen Umständen leben müssen, auch in unserem Land, wie beispielsweise die Flutopfer im Ahrtal.  Ich denke an die großartige Initiative der Malteser in Weiler für diese Menschen in Not, die bei uns eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst hat. Die Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht. Die Pandemie allein verlangt im Augenblick  allen sehr viel ab! Das Ehrenamt aber ist für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft unverzichtbar und gerade in diesen schweren Zeiten von herausragender Bedeutung. Darauf bin ich stolz und überaus dankbar all den Menschen, die sich tagtäglich bemühen, die Covid-Situation in den Griff zu bekommen und dabei an und über ihre Grenzen hinaus gehen, auch hier in unserem kleinen Dorf.

Doch richten wir den Blick nicht nur zurück, es gibt auch viel Zuversicht, mit der wir ins neue Jahr gehen können. Dank der Forscher in Mainz hat das Impfen bei uns Fahrt aufgenommen. Es erscheint möglich, dass im nächsten Jahr jeder, der möchte, seine Impfdosis ein- zwei- oder dreifach erhalten kann. Erst danach wird die Pandemie auch nicht mehr bestimmendes Tagesgespräch sein und wir  können uns endlich wieder anderen großen Themen zuwenden, die jüngst zu kurz kamen. All diese Erkenntnisse nehmen wir mit aus diesem Jahr – und wichtiger noch: Sie geben Anlass zur berechtigten Hoffnung, dass das Jahr 2022 ein viel Besseres wird. Und genau das wünsche ich uns allen!

 

Viele Themen angepackt  – manches bereits vollendet

Der Lockdown hat unseren Fleiß nicht bremsen können und so wurde einiges, was noch vor einem Jahr auf der Wunschliste stand, bereits erledigt. Wir listen dies stichwortartig auf:

  • Nach dem Spatenstich im April haben wir für unsere neue Kita nach nur 7 Monaten Richtfest Das ist schon bei einem solchen Bauumfang eine tolle Leistung. Wir bewegen uns auch voll und ganz im Zeitplan, der die Fertigstellung in 12 Monaten prognostiziert. Der Kostenrahmen ist bis dato eingehalten. Sorgen machen gleichwohl Lieferantenprobleme, die gerade in der Ausbauphase nicht einschätzbar sind.
  • Die Umstellung der Ortsbeleuchtung und der Flutlichtanlage am Sportplatz auf LED hat uns Zeit und Nerven gekostet, weil die Zulieferer Probleme hatten, dazu kamen noch technische Unzulänglichkeiten in unseren Schaltschränken. Nachbesserungen und Mängelbeseitigungen werden uns noch einige Tage im neuen Jahr begleiten. Trotz aller Probleme ist dies unser wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
  • Die Grundsanierung zweier Spielplätze war für 2021 geplant und wurde im November fertiggestellt. Ein weiterer, neuer Spielplatz soll im nächsten Jahr entstehen.
  • Im Frühjahr geplant, in den ersten Dezembertagen vollendet. Zehn Hunde-Toiletten sollen einen wichtigen Beitrag leisten für ein sauberes Umfeld im Dorf und Ortsrandbereich. Das kommt den Spaziergängern, Radfahrern und Walkern, Kinderwagen, aber auch Rollator-Nutzern zu Gute.
  • Unser neuer Traktor rollt, wenn auch noch einige Zusatzgeräte erst Anfang Januar zur Auslieferung kommen. Im Plan stand die Anschaffung nicht; dennoch konnten wir ein fabrikneues Fahrzeug mit modernster Technik ausgestattet, hydraulisch und elektronisch für auf vielfältige Herausforderungen eingerichtet, anschaffen.
  • Unser Friedhof wurde im Bereich der Urnenfelder geordnet, kleine Restarbeiten werden im Frühjahr abgeschlossen. Der Gestaltungsplan für den Platz vor der Friedhofshalle wurde im Ausschuss bereits verabschiedet. Auch hier werden die Arbeiten zeitnah beginnen. Nach einem größeren Versicherungsfall an der Umzäunung haben wir einen komplett neuen Zaun entlang der Nordseite errichtet. Die Bepflanzung im Frühjahr wird diese Maßnahme abrunden. Auch die Grabfelder-Gestaltung steht auf dem Plan .
  • Zu den Baugebieten: Seit 2017 beschäftigt uns das Gewerbegebiet „Duhlwiesen“. Bestehende rechtliche Hürden müssen hier sauber abgearbeitet werden. An der Rhein-Nahe-Halle konnten wir für einen neuen Markt und Dienstleister Gelände erwerben. Im Plangebiet „Ober dem Hof“ stellt sich der Grunderwerb langwieriger dar. Hier hat uns Corona Zeitverzug beschert. Wir hoffen dies aufholen zu können.
  • Der Umgang mit der Natur in Feld und Wald macht uns immer größere Sorgen: Gartenabfälle, Siedlungsmüll und schließlich Müllkippe. In dieser Stufenleiter bewegen wir uns, und der Bauhof hat alle Hände voll zu tun. Es wurden schon einige Umweltsünder namhaft gemacht, denen sich die Abfallbehörde annimmt.
  • Unsere Partnerschaft mit Sona lebt. Unser Beauftragter ist dabei, im neuen Jahr gleich 3 Reisen nach Sona und Lugagnano zu planen, denn närrische Jubiläen stehen an, Konzertreise und 20 Jahre kommunale Partnerschaft.
  • Auch Weiler plant seine Feste für 2022. Wir lassen uns durch die Pandemie allenfalls etwas ausbremsen. Das belegt unser Veranstaltungskalender 2022, der in diesen Tagen verteilt wird. Weiler lebt in seinen Vereinen, Organisationen, Gruppen und Verbänden.
  • Seit Mitte des Jahres ist unser Internetauftritt neu gestaltet. Das war ein Berg von Arbeit, die uns dauerhaft beschäftigt. Viele Neuigkeiten stellen wir dort gerne ein, auch alle Änderungen im Veranstaltungskalender, wenn sie uns nur rechtzeitig bekanntgegeben werden.

Nur in Stichworten konnten wir die Fülle unserer Arbeit ansprechen. Dennoch liegt uns eines am Herzen, die Debatten zu versachlichen, Durchatmen und Emotionen herausnehmen. Demokratie muss streitbar, aber bei Allem nicht verletzend und fair bleiben.

Den Jahreswechsel nehmen wir zum Anlass um „Danke“ zu sagen:

  • allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich auf karitativem, sportlichem und kulturellem Gebiet in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen beruflich oder ehrenamtlich engagieren und damit die dörfliche Gemeinschaft stärken,
  • allen Mitgliedern gemeindlicher Gremien, die gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten, besonders unseren beiden Beigeordneten Rainer Kropp und Werner Bappert, die ein riesiges Pensum  bewältigen mussten.
  • an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rathaus, Bauhof und Halle.

Gemeinsam wollen wir das Geschaffene erhalten, neue Dinge angehen und die geplanten Ziele und Vorhaben umsetzen. Denn in unserer Gemeinde kann man gut leben, in unserer Gemeinde kann man sich wohlfühlen.

Das haben auch 101 neue Einwohner erkannt, die seit Beginn  des letzten Jahres nach Weiler gezogen sind. Ihnen gilt unser besonderer Willkommensgruß.

Die Beigeordneten und ich wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern von Herzen besinnliche Weihnachten, einen guten Jahreswechsel und ein friedliches, erfolgreiches neues Jahr, mit ganz viel Gesundheit, Glück und Gottes Segen,

Ihr Ortsbürgermeister
Adam Schmitt